Neuhaus Sasse Ingendoh Architekten





Umbau Empfangsschuppen Westhallen ehemaliger Güterbahnhof, Hamburg Altona

Einzelhandel
Baujahr Bestand 1888 – Denkmalschutz
Planungsbeginn August 2015
Umbauzeitraum Sommer 2016 bis Frühjahr 2017
Leistungsphasen LPH 1-8
BGF 1.450 m2

 

 

 

 

 

 

Planung
Die vorliegende Planung sieht den Umbau und die Nutzungsänderung zum Einzelhandelsgeschäft für Künstlerbedarf vor. Der größere Hallenabschnitt wird ohne weitere Einbauten als durchgängige Verkaufsfläche entkernt und hergerichtet. Im kleinen Hallenteil werden die erforderlichen neuen Nebenräume als eingeschossige Einbauten unterhalb der Holzdachkonstruktion eingeschoben. Der Hallencharakter bleibt erhalten. Die farbliche Gestaltung des Innenraums wird weit möglichst reduziert. Im Kontrast stehen dunkler Boden und weiße Wände und Holzkonstruktionen. Querwände werden denkmalgerecht brandschutztechnisch ertüchtigt. Das Gebäude erhält neue denkmalgerechte Stahlfenster und Schiebetoranlagen. Fassadenöffnungen werden wieder hergestellt. Die alte Holzkonstruktion wird in großen Bereichen erneuert, die Ziegelfassade punktuell ausgebessert. Die Verladerampe zum Hof dient der allgemeinen Nutzung und erhält entsprechend eine neue Absturzsicherung. Zusätzlich werden eine barrierefreie Rampe und Treppenanlagen als massive Konstruktionen in Beton mit Stahlanprallprofil und einer gemauerten Mauerwerkswand der bestehenden Rampe angestellt.

 

 



Foto ©Thomas Nutt

 


Foto ©Thomas Nutt

 


Foto ©Thomas Nutt

 


Foto ©Thomas Nutt

 


Foto ©Thomas Nutt

 


Foto ©Thomas Nutt

 

Bestand
Das denkmalgeschützte Gesamtensemble des ehemaligen Güterbahnhofs Hamburg-Altona teilt sich in die West- und Osthallen auf.
Der westliche Teil des Ensembles beginnt im Süden an der Harkortstraße mit dem dreigeschossigen Kopfgebäude (1955), setzt sich fort mit der etwa 100 m langen eingeschossigen Verkehrsgerätewerkstatt (vor 1900 bis 1960), dem hier beplanten etwa 80 m langen eingeschossigen Empfangsschuppen (1888), sowie der etwa 85 m langen eingeschossigen Erweiterung des Empfangsschuppens (1959). Westlich der Hallen befinden sich die Gleisanlagen, östlich der Hallen der Verladehof. Um beiden Transportebenen gerecht zu werden wurden die Hallen beidseitig durch Verladerampen ergänzt und mit Toranlagen ausgestattet.

Der Empfangsschuppen
Der denkmalgeschütze Empfangsschuppen unterteilt sich in einen Hallenabschnitt von 50 m und einen Hallenabschnitt von 30 m. Der kleine Hallenteil wurde etwas später ergänzt, was sich durch die differenzierte Gestaltung des Ziegelmauerwerks zeigt. Die gesamte Halle wird durch eine Holzdachkonstruktion, die mittig unterstützt ist, überspannt und bildet beidseitig weit auskragende Vordächer. Die rote Ziegelmauerfassade ist mit vorspringenden Mauerwerkslisenen im Dachkonstruktionsraster gegliedert. Die Fassaden wurden mehrfach mit Stahlbetonelementen im Tor- und Fensterbereich überarbeitet. Die Fenster auf der Westseite wurden vollständig ausgemauert.